Motivation

Die Nanotechnologie beruht wesentlich auf physikalischen Phänomenen, die auf Längenskalen kleiner als 100 nm bedeutsam werden. Zur Nutzung dieser Phänomene ist einerseits die direkte Kontrolle von Materialien und Bauelementen auf molekularer und atomarer Skala notwendig, auf der anderen Seite ist die Bereitstellung und Nutzung teilweise völlig neuer Analyseverfahren erforderlich, um derartige Effekte effizient messen und optimieren zu können. Beispiele hierfür sind Quanteneffekte wie Elektroneninterferenzen sowie Einzelelektroneneffekte, die beim Übergang von der Mikrometer- zur Nanometerskala wichtig werden. Dies hat zur Konsequenz, daß ergänzend zu existierenden Technologien zum Teil völlig neue technologische Ansätze notwendig werden, wobei die Analyse eine wesentliche Voraussetzung für deren Einführung darstellt.

Die heute vorliegenden Ansätze und Ergebnisse der Nanotechnologie lassen klar erkennen, daß sie qualitativ mehr bedeutet als lediglich eine weitere Verkleinerung existierender mikroelektronischer und mikromechanischer Strukturen. Der gezielte Aufbau nanoskaliger Systeme ist dabei ohne geeignete Analytik nicht denkbar. Nanotechnologische Fragestellungen werden ein breites Spektrum verschiedener lateral und vertikal hochauflösender Sonden benötigen, die sowohl topographische als auch chemische Analysen auf der Skala von wenigen Nanometern zuverlässig durchzuführen erlauben. In den vergangenen zehn Jahren wurden hierbei entscheidende Fortschritte erzielt. Wesentliche Impulse in der Entwicklung der Nanoanalytik gingen von Hochschulgruppen aus, deren Initiativen inzwischen z.T. zu Ausgründungen geführt bzw. zu einem erheblichen Teil die Grundlage für das rasche Wachstum von KMU gebildet haben. Der bisherige Erfolg des Zusammenwirkens zwischen Hochschulgruppen und Industrieunternehmen legte die Gründung eines Netzwerks nahe.

Ein Merkmal dieses Netzwerks "Nanoanalytik" ist die Aufnahme von komplexen Fragestellungen, die mit bestehenden analytischen Techniken nicht oder nur unter unverhältnismäßig hohem Aufwand bearbeitet werden könnten. Diese Fragestellungen kommen aus dem Bereich der Naturwissenschaften und Medizin, aber auch aus dem Bereich der Industrie.

In einer Reihe von Verbundprojekten, die durch das BMBF gefördert werden, ist die direkte Zusammenarbeit zwischen Hochschulgruppen und KMU bzw. Hochschulgruppen und der Großindustrie entscheidend für die rasche Einführung neu erarbeiteter Nanoanalytikmethoden in industrielle Qualitätskontroll- und Qualitätssicherungsabläufe. Neben der Untersuchung technologisch relevanter Fragen spielt auch der Dienstleistungsaspekt, insbesondere in Kooperation zwischen Instituten/KMU und großen Firmen eine wichtige Rolle. Diese Aktivitäten haben ebenfalls zu ersten Ausgründungen geführt, deren Entwicklung sehr positiv verläuft.





home - Universität Hamburg - Zentrum für Mikrostrukturforschung top