Universität Hamburg übernimmt die Leitung des Kompetenzzentrums
Nanoanalytik
Der Hamburger Physikprofessor Roland
Wiesendanger wird Sprecher des Kompetenzzentrums
Nanoanalytik. Unter seiner Leitung soll die Öffentlichkeitsarbeit
und die Interessenvertretung auf Bundesebene intensiviert werden.
Das Kompetenzzentrum Nanoanalytik ist eines von sechs Kompetenzzentren,
die vor zwei Jahren vom BMBF zu verschiedenen Themen der Nanotechnologie
ins Leben gerufen wurden. Mitglieder der Kompetenzzentren sind Universitäten,
Forschungseinrichtungen, kleine und mittlere Unternehmen und Großindustrie.
In Verbundprojekten zwischen Forschern, Entwicklern und Anwendern soll
in den Kompetenzzentren der Weg von der Forschung über die Produktentwicklung
bis zur Markteinführung verkürzt werden.
Weil das Themenspektrum der Nanoanalytik sehr breit ist, gibt es für
dieses Kompetenzzentrum drei Koordinationsstellen, an den Universitäten
in Hamburg, Münster und München. Im zweijährigen Wechsel
stellt eine dieser Koordinationsstellen auch den Sprecher des Kompetenzzentrums
Nanoanalytik, der die Institution nach außen vertritt. Seit Oktober
hat der Hamburger Physikprofessor Roland Wiesendanger dieses Amt übernommen.
Er leitet am Zentrum für Mikrostrukturforschung der Universität
Hamburg die Forschungsgruppe "Rastersondenmethoden".
Nachdem die letzten zwei Jahre ganz im Zeichen der Initiierung
von Verbundprojekten, Firmenausgründungen und Technologietransferleistungen
standen, soll nun unter der Leitung von Wiesendanger der Kontakt der
Mitglieder untereinander und zur Öffentlichkeit intensiviert werden.
"Die Nanotechnologie muss als bedeutendste Schlüssel- und Querschnittstechnologie
des 21. Jahrhunderts in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit
gebracht werden", ist der Hamburger Wissenschaftler überzeugt.
"Auch im universitären Umfeld ist die Nanotechnologie von immenser
Bedeutung für die interdisziplinäre Forschung." Zu diesem
Zweck ist in Hamburg eigens eine Pressestelle für das Kompetenzzentrum
Nanoanalytik eingerichtet worden, die von dem Wissenschaftsjournalisten
Klaus Schoepe geleitet wird. Die Pressestelle sieht sich sowohl als Ansprechpartner
für alle Fragen zur Nanoanalytik, wie auch zur Nanotechnologie im
Allgemeinen.
In der Nanoanalytik werden Strukturen aus der Nanotechnologie untersucht
und bildhaft dargestellt. Die Vergrößerung herkömmlicher
Lichtmikroskope reicht für Strukturen kleiner als 100 Nanometer nicht mehr aus.
Ein Einblick in diese Nanowelt gelingt daher nur mit besonderen Mikroskopieverfahren,
wie zum Beispiel der Elektronenmikroskopie oder der Rastersondenmikroskopie.
Innerhalb des Kompetenzzentrums Nanoanalytik sollen diese Verfahren für
den Einsatz in der Industrie weiterentwickelt und optimiert werden, sowohl
für neue, als auch für die Qualitätskontrolle bereits vorhandener
Produkte, wie etwa Computerchips oder magnetischer Datenspeicher.
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