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Aktuelles Pressemitteilungen 18.09.2012

Hamburger Physikerin erhält den ECOSS-Preis 2012

18.09.2012 Artikel als PDF-Dokument

Für die Präsentation ihrer Forschungsarbeiten über eine neue Technik zum Abbilden und Manipulieren kleinster Nano-Magnete wurde die Wissenschaftlerin Anika Schlenhoff von der Universität Hamburg auf der 29. European Conference on Surface Science (ECOSS) in Edinburgh mit dem ECOSS-Preis 2012 ausgezeichnet. Mit diesem Preis werden herausragende Arbeiten von Doktoranden auf dem Gebiet der Oberflächen- und Grenzflächenphysik geehrt.

Die European Conference on Surface Science ist mit ca. 800 Teilnehmern eine der weltweit größten internationalen Fachtagungen auf dem Gebiet der Oberflächen- und Grenzflächenforschung. Auf der jährlich stattfindenden Konferenz wird der mit 1.500 € dotierte ECOSS-Preis für den besten Beitrag eines Doktoranden aus Europa vergeben.

Dazu wurden von einem Preiskomitee aus einer Vielzahl von internationalen Bewerbern, elf Finalisten ausgewählt, die ihre Forschungsarbeiten auf der Konferenz einem Fachpublikum präsentierten konnten. Anika Schlenhoff über­zeugte die Jury dabei mit ihrem Vortrag "Spin-transfer torque and Joule heating generated by spin-polarized field-emitted electrons" und erhielt den ECOSS-Preis 2012. Damit ging der renommierte ECOSS-Preis zum zweiten Mal hintereinander an ein Mitglied aus der Forschergruppe von Prof. Roland Wiesendanger.

Anika Schlenhoff hat an der Universität Hamburg studiert und im Jahr 2008 in der Arbeitsgruppe von Prof. Roland Wiesendanger diplomiert. Zurzeit schließt sie in derselben Forschungsgruppe gerade ihre Promotion ab.

Mit Hilfe eines sogenannten "Spin-polarisierten Raster­feld­emis­sions­mikros­kop" forscht Frau Schlenhoff an völlig neuartigen Speichertechnologien und positioniert dazu eine Magnetnadel bei -230° Celsius über einem winzigen Magneten, der nur aus 50 Eisenatomen besteht. Durch das Anlegen eines elektrischen Feldes lösen sich Elektronen aus der Nadelspitze, werden zum Magneten hin beschleunigt und dringen schließlich in diesen ein. Die Hamburger Forscherin konnte so nicht nur die Magne­ti­sie­rung auslesen, sondern auch gezielt hin- und herschalten. Der Abstand zwischen der Nadel­spitze und dem Magneten beträgt dabei einige Nanometer, was typischen Schreib-Lesekopf-Abständen in heutigen Festplatten entspricht. Der kon­ven­ti­o­nelle Schreib-Lese­kopf einer aktuellen Festplatte ließe sich also theoretisch durch eine einfache magnetische Nadel ersetzen. Hierdurch könnte eine gegenüber aktuellen Systemen zehntausendfach höhere Datenspeicherkapazität erzielt werden.

 

Abbildung 1: Physikerin Anika Schlenhoff

 

Abbildung 2: a) Eisen-Nanomagnete (entsprechend ihrer Magnetisierung grün und rot eingefärbt) b) Zur Manipulation wird eine magnetische Nadelspitze über den Nanomagneten positioniert und dieser mit spin-polarisierten feld-emittierten Elektronen beschossen. Das nach der Manipulation aufgenommene Bild zeigt in der Tat, dass der Nanomagnet seine Magnetisierung umgekehrt hat, d.h. von "grün" nach "rot" geschaltet hat.

 

 

 


Weitere Informationen:
Dipl.-Chem. Heiko Fuchs
Sonderforschungsbereich 668
Institut für Angewandte Physik
Universität Hamburg
Jungiusstr. 11a, 20355 Hamburg

Tel.: (0 40) 4 28 38 - 69 59
Fax: (0 40) 4 28 38 - 24 09

E-Mail: hfuchs@physnet.uni-hamburg.de
URL: http://www.sfb668.de 


Original Veröffentlichung:

Individual Atomic-Scale Magnets Interacting with Spin-Polarized Field-Emitted Electrons,
A. Schlenhoff, S. Krause, A. Sonntag, and R. Wiesendanger
,
Phys. Rev. Lett. 109 097602 (2012).
DOI: 10.1103/PhysRevLett.109.097602

 

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